headerimage
Yeti705

Mobil im Fahrzeug

CB-Funk im Auto

Im Auto hat sich seit den 70er und 80er Jahren viel verändert, was mögliche Einbauplätze für vom Fahrzeughersteller nicht vorgesehene Funkgeräte betrifft. Früher hatte man z.B. im alten Citroen 2CV (die klassische "Ente") oder im Opel Kadett City noch unterhalb der Ebene des Armaturenbrettes eine über fast die gesamte Fahrzeugbreite reichende Ablage. Da war man nur durch die auf der linken Seite durchlaufende Lenksäule etwas eingeschränkt, aber es haben jede Menge klobige Kisten nebeneinander dort rein gepasst, gerne auch mit externem, großen S-Meter für die Fuchsjagd und noch einem Stehwellenmessgerät daneben. Mein damaliger Kadett City hat zum Schluss innen eher wie ein Flugzeug-Cockpit gewirkt :-)

Heute ist der Platz in den durchgestylten Innenräumen erheblich knapper bemessen, daher empfehle ich gerade für den Anfang so winzige Kisten wie z.B. die Albrecht 6110 und baugleiche oder vom Größenfaktor ähnliche Geräte. Es gibt von diesen "funkenden Zigarettenschachteln" bestimmt 3 oder 4 verschiedene Modelle am Markt. Die sind so angenehm klein, dass sie oft noch ins Ablagefach in der Mittelkonsole passen oder einfach zwischen Sitz und Mitteltunnel geklemmt oder sogar über dem Innenspiegel befestigt werden können. Sie ziehen so wenig Strom, dass man sie problemlos über den Zigarettenanzünder betreiben kann. Dazu noch einen Magnetfuss auf dem Dach und einen Antennenstrahler von moderater Länge drauf (z.B. Albrecht Racer 90). Man muss sein schönes neues Auto nicht mit Bohrlöchern entwerten, nur um funken zu können. Die Kombination aus Mini-Funke und Magnetfussantenne ist auch ideal für den wechselnden Betrieb in mehreren Fahrzeugen und die einzige unproblematische Möglichkeit in Leih- oder Firmenwagen. Der neueste Hit sind Saugnapf-Halterungen für die Frontscheibe, mit denen die Kleinstfunkgeräte gut im Blickfeld anzubringen und bequem zu bedienen sind.

Wer später eine Funke mit mehr Übersicht und/oder Ausstattung möchte, sollte sich das in aller Ruhe gut überlegen und nicht gleich zu Anfang die großen Klötze irgendwo behelfsmässig mit einem Haufen Bohrlöcher im Innenraum festschrauben. Oft landet so ein Teil sehr sperrig im Beifahrerfussraum seitlich am Mitteltunnel. Das sorgt beim hastigen Ein- und Aussteigen des Beifahrers gerne mal für unerwartet heftige Schmerzempfindungen am linken Schienbein. Von einem Unfall und den möglichen Verletzungen durch scharfkantige Blechkästen im Unterschenkel- oder Kniebereich gar nicht erst zu reden. Hässliches Kopfkino.

Eines noch zu Geräten mit SSB im Fahrzeug:

Ich empfehle grundsätzlich eher Funkgeräte mit SSB zu kaufen. Wenn man alle Möglichkeiten von vorne herein hat, dann ist das allemal besser, als wenn man nur ein paar Wochen später bedauert, in einer interessanten Funkrunde gar nicht erst mitquatschen zu können. Aus eigener Erfahrung kann ich die folgenden Geräte empfehlen:

  • Super Star 3900 Multi
  • President Grant 2 Premium
  • President Jackson II Classic
  • Albrecht AE5890 EU

Ich habe Erfahrungen mit allen diesen Geräten gesammelt. Allerdings ist sowohl die Jackson II Classic als auch die AE5890EU wieder verkauft. Aktuell nutze ich die Super Star 3900 für den Bergfunk und Funkevents und die Grant 2 Premium ist fest montiert zuhause im Shack.

Leider sind diese Kisten um einiges sperriger als die Winzlinge von der reinen AM/FM-Fraktion, man sollte daher schon wissen, wohin damit im Auto. Es muss auch bedacht werden, dass diese Kisten ein bisschen mehr Saft ziehen und dass gerade im Falle der Albrecht die Qualität der SSB-Modulation sehr abhängig ist von einer ausreichenden Stromversorgung, das klingt sonst sehr schnell hässlich. Ich rate daher zu einer Versorgung der Funkgeräte direkt von der Autobatterie weg mit einem ausreichend dicken Kabelquerschnitt.

Für den Fahrbetrieb ist SSB eher nix, hier die Gründe:

  1. SSB ist hauptsächlich was für große Distanzen, also DX-Betrieb. Beim Fahren geht das niemals gut, man hat durch die Bewegung viel zu unstete und sich schnell verändernde Bedingungen. Da hört man sich mal kurz, dann mal gar nicht, dann wieder ein bisschen, dann wieder nicht usw.
  2. Man muss oft am Clarifier die Verständlichkeit der Gegenstation einregeln. Nicht selten hat man bei vielen verschiedenen Gegenstationen mit jeweils unterschiedlichen Abweichungen ständig die Finger am Gerät und muss konzentriert nachregeln. Das ist mit der Sicherheit im Strassenverkehr definitiv nicht zu vereinbaren.
  3. SSB wird sowohl im Berufs- als auch im privaten Kraftverkehr eigentlich nicht verwendet. Das verwenden die eher an Funk Interessierten vor allem von zuhause aus oder im Bergfunk.

CB-Funk im LKW

Falls du das Funkgerät im LKW einsetzen möchtest, besorgst du dir am besten eine Funke mit passendem Einbaurahmen und Frontlautsprecher, damit sie in die DIN-Schächte oberhalb der Frontscheibe passt und der Lautsprecher seinen Sound in die Fahrerkabine abgibt und nicht gedämpft innerhalb der Plastikkonsole vor sich hin murmelt. Du solltest Wert legen auf eine laute, volle und verzerrungsfreie Wiedergabequalität des Lautsprechers und vor allem auf eine klare Modulation in AM, da der Truckerkanal schlechthin immer noch Kanal 9 AM ist. Ich hatte letztens ein QSO mit einem Funkkollegen, der die Albrecht AE6491 CT Multi benutzte. Das ist in Sachen sauberer und durchsetzungsstarker AM-Modulation der reinste Traum, das Beste, was ich seit langem gehört hatte! Zudem kann die Kiste sowohl an 12 V als auch direkt an 24 V angeschlossen werden, hat einen Frontlausprecher, der wirklich Dampf macht und einen Einbaurahmen für den DIN-Schacht. Bezgl. der Antenne am LKW ist entweder schon seitens des Fahrzeugherstellers etwas vorgesehen oder du musst selbst was dranbauen. Die Antennchen und deren vorgesehene Montageplätze - z.B. seitlich an der Aussenwand der Fahrerkabine mit dem Strahler parallel zum Blech - sind oft so ausserordentlich ungeeignet für den Funkbetrieb, dass man diese Art der Ausstattung fast schon als vorsätzliche Sabotage bezeichnen kann. Da geht oft nicht mehr als 1 Kilometer, das ist wirklich erbärmlich. Die Antenne am besten immer so lang wie möglich, so frei wie möglich und mit soviel Blech drunter wie möglich. Daraus, wie hoch dein LKW bereits ist und aus der zulässigen Gesamthöhe ergibt sich die mögliche Länge der Antenne, die da noch draufpasst. Es ist zwar unschön und sollte vermieden werden, dass der Strahler oben an Brücken kratzt oder gegen in die Fahrbahn ragende Äste schlägt, aber falls das trotzdem mal passiert, ist eine Antenne mit eingearbeiteter Feder in der Nähe des Fusses sehr vorteilhaft und spart das Geld für eine Neuanschaffung. Das gilt umso mehr für Fahrzeuge, die in der Land- und Forstwirtschaft und somit auch auf engen Wald- und Flurbereinigungswegen eingesetzt werden. Für Fahrerkabinen aus GFK gibt es sogenannte "masselose" Antennen, die auch ohne Blech drunter montiert werden können. Ebenso gibt es Antennenfüsse zum anklemmen oder verschrauben an der Spiegelhalterung. Auch hier gilt: die Beratung durch einen erfahrenen und guten Funkhändler erspart Fehlkäufe und Frustration.

Freenet im Fahrzeug

Egal ob Auto oder LKW, die Auswahl an Mobilfunkgeräten für Freenet ist winzig. Ich kenne genau zwei brauchbare Kisten, die mit abnehmbarer Magnetfussantenne geliefert werden. Das sind beides Geräte von Team, nämlich die LCmobile und die MiCo. Wer es robust und unverwüstlich liebt oder braucht, sollte auf die - auf einem 2m-Betriebsfunkgerät basierende - LCmobile setzen. Das besondere an der LCmobile ist das Lautsprecher-Mikrofon. Man hat also den Lautsprecher immer automatisch dort, wo sich auch das Mikro befindet. Und man kann sich bei erhöhtem Umgebungslärm das Lautsprechermike direkt ans Ohr halten. Dafür besitzt das Gerät selbst keinen eingebauten Lautsprecher, aber über eine Buchse auf der Rückseite kann noch ein externer Lautsprecher angeschlossen werden. Dieser schaltet übrigens die Audio-Wiedergabe im Mikrofonlautsprecher nicht ab, es wird dann über beide Lautsprecher parallel gehört. Die Team MiCo ist genau der gleiche Formfaktor wie die Albrecht 6110, also eine Art "funkende Zigarettenschachtel", eben nur für Freenet. Beide Funken spielen out of the box wunderbar, auch hier spreche ich aus eigener Erfahrung mit jedem der Geräte. Sowohl die LCmobile als auch die MiCo sind als Bundle mit abnehmbarer Magnetfussantenne erhältlich, das taugt gut zum Kabel verlegen und direkt losfunken, ohne erst eine große Wissenschaft daraus zu machen.

Freenet eignet sich aufgrund der geringeren Störanfälligkeit in HF-verseuchten Ortschaften sehr gut für den Einsatz im fahrenden Verkehr, egal ob für die private Quatscherei, Kolonnenfahrten, Fahrschulen, Baustellenfunk oder Schwertransportbegleitungen. Sollte vertrauliche und verschlüsselte Kommunikation innerhalb einer definierten Gruppe notwendig sein, greift man besser zu digitalen Freenet-Geräten.

PMR im Fahrzeug

Im privaten Bereich kenne ich so gut wie niemanden, der PMR im fliessenden Verkehr als Mobilfunk benutzt. Im gewerblichen Einsatz gibt es wie bereits oben genannt Fahrschulen, Baustellenfunk oder Schwertransportbegleitungen. Allerdings muss man sich über die geringere Reichweite bei fehlender Sichtverbindung im Klaren sein und man sollte bei Bedarf noch ein zweites Paar CB-Funkgeräte für die Kommunikation über grössere Distanz bereit halten. Gerade bzgl. eventuell notwendiger Vertraulichkeit in der Kommunikation sei hier auf die digitalen PMR-Funkgeräte verwiesen, die man verschlüsselt und dadurch relativ abhörsicher betreiben kann.

Es gibt zwei Mobilgeräte, die mir bekannt sind. Eines ist die Team MiCo PMR, gleicher Formfaktor die die Freenetvariante, aber mit einer fest angschlossenen und nicht lösbaren Magnetfussantenne. Das Kabel mal schnell durch eine Engstelle fädeln ist also nicht. Das zweite Gerät ist die Midland GB1, bei der man einbautechnisch frei wählen kann, ob der Lautsprecher nach oben oder unten zeigt, weil man das Gerät um 180 Grad gedreht betreiben kann. Die Midland GB1 hat ebenso wie die Team MiCo eine fest angeschlossene Magnetfussantenne.